Zwischen zwei Inseln: Die abenteuerliche Reise des Omai aus Tahiti by Eberhard Ostermann

Zwischen zwei Inseln: Die abenteuerliche Reise des Omai aus Tahiti by Eberhard Ostermann

Autor:Eberhard Ostermann [Ostermann, Eberhard]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Biografien & Erinnerungen, Reise & Abenteuer, Literature & Fiction, Genre Fiction, Sea Stories, Foreign Languages, German, History, World, Expeditions & Discoveries, Foreign Language Fiction
ISBN: 9781481270373
Herausgeber: CreateSpace Independent Publishing Platform
veröffentlicht: 2013-01-08T23:00:00+00:00


Am 24. Juni 1776 um sechs Uhr morgens stiegen Cook und Omai in London in eine Kutsche, die sie nach Chatham brachte. Während der Fahrt dachte der Kapitän an die erste Begegnung mit Omai auf Huahine und an den ungünstigen Eindruck, den er damals von ihm gewonnen hatte. Inzwischen hatte er seine Meinung geändert. In einem Schreiben bezüglich Omai hatte er das gute Benehmen des Tahitianers und seinen Stolz hervorgehoben, der ihn daran hindere, sich mit Leuten niederen Ranges abzugeben. Selbst Omais Hautfarbe schien ihm jetzt deutlich heller zu sein und ließ eher auf einen Menschen von adeliger Herkunft schließen als auf den gewöhnlichen Insulaner, für den er ihn anfangs gehalten hatte. Diese Einschätzung war das Urteil über einen Mann, der – wie übrigens auch Cook selbst – von unten in die höchsten Kreise aufgestiegen war und sich dort durch Talent und Anpassungswillen behauptet hatte.

In den letzten Tagen hatte Omai Abschied nehmen müssen von seinen Begleitern in England, die ihn so wohlwollend aufgenommen und so großzügig behandelt hatten. Natürlich waren Tränen geflossen und natürlich war er eine Zeit lang niedergeschlagen gewesen. Aber es lag nicht in seiner Natur, sich dauerhaft von düsteren Gefühlen beherrschen zu lassen. Nun, auf dem Weg zu dem Schiff, das ihn nach Tahiti zurückbringen sollte, schien er wieder gefasst, wenngleich noch immer ein wenig zerrissen. Sprach er mit Cook über die Aussichten, seine Heimat bald wiederzusehen, begannen seine Augen zu leuchten. Vielleicht dachte er schon an den Triumph, der ihm bevorstand, wenn er als reicher Mann, überhäuft mit Geschenken, als Günstling einer überlegenen Macht, in das Land seiner Väter einziehen würde. Sprach er jedoch über die Freunde in England, verfinsterte sich sein Blick und er war wieder den Tränen nahe.

In Chatham trafen die beiden zwischen zehn und elf Uhr ein. Kapitän Charles Proby, der Admiralitätskommissar, nahm sie in Empfang und versorgte sie mit einem Mittagessen. Er hatte selbst schon die Welt umsegelt und er kannte Omai bereits von dessen Tour an Bord der Augusta, sodass sie über genügend Gesprächsstoff für eine kurzweilige Unterhaltung verfügten. Nach dem Lunch ließ er seine Gäste auf seiner eigenen Jacht nach Sheerness übersetzen. Hier gingen sie an Bord der Resolution und segelten mit ihr am nächsten Tag die Südostküste Englands hinunter Richtung Plymouth. Am 26. fuhr das Schiff in den Hafen von Deal ein, um zwei Boote zuzuladen. Am Strand hatten sich zahlreiche Schaulustige versammelt, die Omai sehen wollten. Er ging jedoch nicht an Land und zeigte sich auch nicht an der Reling, woraufhin die Leute enttäuscht wieder abzogen. Drei Tage später erreichte die Resolution Plymouth, wo sie schon von der Discovery erwartet wurde. Deren Kapitän, Charles Clerke, war allerdings noch nicht an Bord. Er hatte für seinen Bruder gebürgt und wurde vorerst noch wegen der Summe von 4000 Pfund im Gefängnis festgehalten. An seiner Stelle übernahm vorläufig James Burney, der als erster Leutnant erneut mit auf die Reise ging, das Kommando der Discovery.

In Plymouth mussten die Schiffe einstweilen auf den richtigen Wind zur Abfahrt warten. Cook gab Omai drei Guineen, damit er an Land gehen und sich amüsieren konnte.



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